US-Regierung verabschiedet größtes Konjunkturpaket der Geschichte

US-Regierung verabschiedet größtes Konjunkturpaket der Geschichte

Das am 2. April 2020 aufgelegte Paket beinhaltet Soforthilfen und Darlehen in Höhe von über 2 Billionen Dollar, mit denen die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise abgefangen werden sollen. Das Paket ist damit mehr als doppelt so groß als das Konjunkturpaket das 2008 zu Zeiten der Bankenkrise aufgelegt wurde.

Im Rahmen des sogenannten CARES (Coronavirus Aid, Relief, and Economic Security) Act stellt die US-Regierung Privatpersonen, kleinen Unternehmen und Großkonzernen Unterstützung in Aussicht. Die für Small Businesses und Privatpersonen wichtigsten Programme stellen wir an dieser Stelle vor.

Paycheck Protection Program

Die für viele Unternehmen interessanteste staatliche Hilfe dürfte das Paycheck Protection Program sein. Dieses Programm soll die Lohnfortzahlung sichern und dadurch Massenentlassungen und Insolvenzen von Unternehmen verhindern bzw. eindämmen.

Im Rahmen dieser Maßnahme können Unternehmen mit weniger als 500 Angestellten auf knapp 350 Milliarden Dollar an staatlich abgesicherten Darlehen zurückgreifen. Die Kredite können von Firmen beantragt werden um ihre Gehälter, Krankenversicherungen, Immobilienfinanzierungen, Mieten, Nebenkosten und Zinsen anderer Kredite fortzahlen zu können.

Das besondere an den Darlehen ist, dass Sie unter bestimmten Voraussetzungen erlassen werden können, u.a. wenn vorhandene Angestellte bis mindestens Ende Juni ohne größere Gehaltskürzungen weiterbeschäftigt bzw. bezahlt werden. Für Darlehen, die nicht erlassen werden können, wurden Maximalzinsen von 4% bei Laufzeiten von maximal 10 Jahren festgelegt. Bei 2 Jahren Laufzeit soll die Zinsen lediglich 0,5 Prozent betragen.

Die Höhe der Darlehen richtet sich dabei nach der Höhe der durchschnittlich pro Monat gezahlten Gehälter während der letzten 12 Monate. Maximal kann das 2,5fache dieses Wertes bezahlt werden, maximal jedoch 10 Millionen Dollar. Bereits bestehende Kredite können unter Umständen auf die neuen Konditionen umgeschrieben werden.

Die Beantragung läuft über die akkreditierten Kreditgeber der Small Business Association (SBA), weitere Informationen finden Sie hier https://www.sba.gov/page/coronavirus-covid-19-small-business-guidance-loan-resources Dort finden sich neben dem Paycheck Protection Plan auch weitere Möglichkeiten für Small Business Darlehen.

Auch einzelne Staaten unterstützen Small Businesses in diesen schwierigen Zeiten, so kündigte z.B. der Staat Kalifornien an, dass Unternehmen die von ihnen erhobene Sales Tax vorerst behalten dürfen und erst zu einem späteren Zeitpunkt über maximal 12 Monate, ohne Zinsen oder Strafgebühren nachzahlen zu können.

Soforthilfe für US-Steuerzahler

Personen, die unter 75.000 Dollar pro Jahr verdienen, erhalten einmalig 1200 Dollar als Soforthilfe, Ehepaare deren gemeinsames Jahreseinkommen unter 150.000 Dollar liegt bekommen 2400 Dollar. Hinzu kommen 500 Dollar pro Kind. Für Personen bzw. Haushalte mit höheren Einkommen sinken die Zuschüsse schrittweise. Ab 100.000 bzw. 200.000 Dollar gibt es gar keine Zuschüsse mehr.

Für die Soforthilfe qualifizieren sich neben US-Bürgern (egal ob sie in den USA oder im Ausland leben) auch Inhaber von Green Cards und von Arbeitsvisa (z.B. H1B, L, E-Visa), sofern sie über eine Social Security Number verfügen.

US-Arbeitnehmer, die ihren Job verloren haben, erhalten für die nächsten vier Monate zudem einen Zuschuss von 600 Dollar pro Woche, zusätzlich zum regulären Arbeitslosengeld. Dieses beträgt im Durchschnitt in den USA 385 Dollar pro Woche, für sehr viele Angestellte im Niedriglohnsektor jedoch bedeutend weniger. Im Gegensatz zum normalen Arbeitslosengeld stehen die Zuschüsse auch Selbstständigen und Freiberuflern zur Verfügung.

Letztendlich bleibt trotz der umfangreichen Maßnahmen zur Unterstützung von Unternehmen und Steuerzahlern abzuwarten, wie kompliziert und zeitaufwändig die Beantragung und Abarbeitung der gestellten Anträge ablaufen wird und wie schnell die Soforthilfen auch bei den Betroffenen ankommen werden.

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